"Im Juli pflegte mein Vater ins Bad zu fahren und mich zusammen mit meiner Mutter und meinem älteren Bruder den weißblühenden und berauschenden Sommertagen auszuliefern. Trunken vom Licht blätterten wir in dem riesigen Ferienbuch, dessen Seiten leuchtend flammten und auf ihrem Grund das bis zur Besinnungslosigkeit süße Fruchtfleisch goldener Birnen bargen. (…) Jeden Tag durchwanderte der ganze große Sommer die dunkle Wohnung im ersten Stock des Hauses am Marktplatz: die Stille flimmernder Luftschichten, die leuchtenden Quadrate, die auf dem Fußboden ihren Traum träumten, die Melodie eines Leierkastens, aus der tiefsten goldenen Ader des Tages hervorgelockt, zwei, drei Takte eines Refrains, die irgendwo, immer wieder, auf einem Klavier gespielt wurden
(...)
Adela zog nach dem Saubermachen die leinenen Vorhänge zu und ließ Schatten in die Zimmer. Dann sanken die Farben um eine Oktave, das Zimmer füllte sich mit Schatten, als wäre es in das Licht der Meerestiefe versunken, es wurde noch verschwommener von den grünen Spiegeln reflektiert, und die ganze Hitze des Tages atmete auf die Vorhänge, die sich von den Träumen der Mittagsstunde leise bauschten."