Ich bin Mitglied im PEN Deutschland

 

 

 

"Die Feder schießt schärfer als ein Pfeil." Jiddisches Sprichwort

"Im Jiddischen bezeichnet der Ausdruck des Federmenschen "Penmentsch" den Literaten schlechthin. Zugleich weckt der Begriff Assoziationen an jene nur innerlich reichen Luftmenschen, die in selbsterrichteten Traumschlössern lebten, ihre Familie mit vagen Handelsgeschäften notdürftig versorgten oder von diesen ausgehalten wurden, da sie im realen Dasein nur allzu oft kläglich scheiterten. (...) Auch als Sprachmetapher begegnet uns das Vogelmotiv in der jiddischen Literatur auffallend häufig. So nennt Moische Kulbak die jiddischen Wörter - gurrende Tauben im Herzen. Abraham Sutzkever vergleicht sie mit unter der Erde flatternden nie geschauten Vögeln."

Aus dem Vorwort von Andrej Jendrusch zu dem Buch "Federmenschen - Jiddische Erzählungen und Gedichte über Feuervögel, Luftreisen, Unglücksraben und gestürzte Engel", erschienen bei Wagenbach, Berlin, 1996

So dachte ich eine Zeit lang, dass PEN Feder bedeutet, und dass alle, die beim PEN sind, Federmenschen seien. Und das ist auch so - außerdem ist PEN aber die Abkürzung für: Poets, Essayists, Novelists.

In diesem Jahr (2024) feiert der PEN Deutschland sein 100-jähriges Bestehen (nicht der PEN Berlin) - in der diesjährigen Tagung in Hamburg wird das gefeiert. Ein wichtiger Bestandteil der Arbeit des PEN ist, sich für verfolgte Schriftstellerinnen und Schriftsteller in anderen Ländern einzusetzen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Freiheit für Julian Assange!

 

Seit 2021 ist Julian Assange Ehrenmitglied des PEN-Zentrums Deutschland. Seit zwölf Jahren beschäftigt sein Fall die Justiz, weil er geheime Dokumente publiziert und damit Menschenrechtsverletzungen der US Army bekannt gemacht hat. Wiederholt haben PEN International und PEN-Zentren weltweit seine Freilassung gefordert. Derzeit ist er in London im Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh inhaftiert. Im Juni 2022 bestätigte die damalige britische Regierung seine Auslieferung an die USA, wo ihm bis zu 175 Jahre Haft drohen. Das Berufungsverfahren ist noch nicht entschieden.

 

Der Fall Assange ist zum juristischen Fall geworden. Er ist nichtsdestotrotz ein politischer Präzedenzfall.

 

Die Entscheidung der damaligen britischen Innenministerin Priti Patel ist eine Tragödie für Julian Assange und ein Angriff auf die Pressefreiheit und den Schutz von Informanten und Whistleblowern. Den WikiLeaks-Gründer juristisch zu belangen und unter Spionageverdacht zu stellen, ist ein bedrohliches Signal an Journalisten und Verlegerinnen weltweit. Das Verlangen eines Staates, Dokumente geheim zu halten, greift in das Recht der Öffentlichkeit auf Informationsfreiheit ein; erst recht, wenn der begründete Verdacht auf Korruption und Menschenrechtsverletzungen besteht.

 

„Seit zwölf Jahren wird Julian Assange in einem kollektiven Akt der Verfolgung als Spion und Verbrecher kriminalisiert und unter Missachtung der Menschenrechte inhaftiert. Ihm wird die Bewegungsfreiheit genommen, das Recht auf Asyl und ein fairer Prozess verweigert, seine Menschenwürde und Unversehrtheit ignoriert. Das alles täuscht nicht darüber hinweg, dass er der Presse- und Informationsfreiheit weltweit und den westlichen Zivilgesellschaften mit der Publikation von Kriegsverbrechen im Irak und in Afghanistan einen wichtigen Dienst erwiesen hat. Unsere Solidarität gilt seinem Mut und seinem Kampf um Gerechtigkeit und Wahrheit. Julian Assange ist unverzüglich freizulassen und darf keinesfalls an die USA ausgeliefert werden, zu groß ist das Risiko für noch mehr Unrecht“, sagte Cornelia Zetzsche, Vize-Präsidentin und Writers in Prison Beauftragte des PEN-Zentrums Deutschland.

 

Pressekontakt:
Felix Hille
PEN-Zentrum Deutschland e.V., Fiedlerweg 20, 64287 Darmstadt
Tel.: 06151/627 08 23; Mobil: 0157/31382637
E-Mail: f.hille@pen-deutschland.de