Sterbenswörtchen

 

Auszug aus der Einleitung der Herausgeber:

Wir werden uns fehlen: Der Tod, ein Thema wie kein anderes

Wer ‚Sterbenswörtchen‘ sagt, ist in der Gegenrichtung dessen unterwegs, was wir ‚Mitteilung‘ nennen: „Von mir kein Sterbenswörtchen!“ So versprechen wir, dass wir nichts ausplaudern werden. Zudem hat es etwas Düsteres, da es uns trotz des Diminutivs an unser Ende erinnert: Wir werden sterben, todsicher. Das wissen wir. Wann es sein wird und wie, davon haben wir keine Ahnung, bis zuletzt nicht. Deshalb unsere Angst. Und deshalb ist der Tod ein Thema wie kein anderes.

Wir lassen dennoch nicht von ihm ab – auch wenn das heißt, sich an der Grenze des Unvorstellbaren zu bewegen, da jeder Versuch des Erkennens auf das Leben angewiesen bleibt, der Gegenstand des Erkennens aber dessen Ende ist. Anders gesagt: Solange man im Denken begriffen ist, ist dessen endgültige Abwesenheit undenkbar. Wir glauben bis zum Ende nicht, dass wir uns einmal fehlen werden.

 

Details zur Neuerscheinung
Sterbenswörtchen. Versuche über das Ableben: Essays, Lyrik, Prosa und ein Brief
Petra Moser / Martin Jürgens (Hrsg.)
Neofelis Verlag


Mit Beiträgen von Lothar Baier, Steffen Brück, Claude Cueni, Hannes Demming, Patrick Eiden-Offe, Martin Jürgens, Hermann Kinder, Christa Ludwig, Petra Moser, Leon Ospald, Guido Rademacher, Maximilian Riethmüller, Jochen Schimmang, Katrin Seglitz, Wolfgang Ullrich, Erdmut Wizisla und Barbara Zoeke.

 

Berliner Buchvorstellung: Am Mi., 10. 04. 2024, um 19 Uhr stellen wir Sterbenswörtchen in der Kapelle des Dorotheenstädtischen Friedhofs I (Chausseestraße 126, 10115 Berlin) vor. Moderiert wird die Veranstaltung von Pfarrer Jörg Machel und Neofelis-Verleger Matthias Naumann, Auszüge aus ihren Texten lesen Erdmut Wizisla, Barbara Zoeke, Petra Moser und Guido Rademacher.